Montag, 9. Juli 2012

Hornauer kommentiert eigenes Video....

Das geht mir nun seit Tagen durch den Kopf:















Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hierbei um Satire handelt und ich es nicht anderwertig kommentiere, weil die Zusammenstellung bzw. der Schnitt selbst die Satire erzeugt und jede zusätzliche Erklärung oder Kommentar den Gag kaputt machen würde.

P.S.: Ja, ich weiß, ein header fehlt immer noch....

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Wollt ihr das totale Naschwerk? – die Geschichte vom Bonbon-Nazi.

Der WAZ-Artikel über Detlef Hartmann, den Chef von Osella (nicht OSSela! – mit SS für SüßigkeitenStaffel) ist so schön voll von Klischees, daSS ich nicht umhin komme, die Story um den Blitzkrieg, der da gerade um einen Stand auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt geführt wird, mal etwas satirisch aufzuarbeiten und mich dabei noch mehr blöder Klischees zu bedienen^^ – nicht zuletzt, weil mir, seit ich Sonntag erstmals davon hörte, so viele blöde Nazi-Süßigkeiten-Witze eingefallen sind. Um jeglichen Missverständnissen vorzubeugen: Bitte nicht alles ernst nehmen - die Zitate aus der WAZ und von der Osella-Homepage und die historischen und politischen Hintergründe sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und entsprechend wiedergegeben. Alles andere ist Satire oder Meinungsäußerung und sollte als solche behandelt werden. Es ist nicht meine Absicht Herrn Hartmann zu schaden - ich bezweifle auch, dass ich das könnte.

Zunächst mal die noch recht nüchternen Fakten: Detlef Hartmann kandidierte bei der Bundestagswahl 2009 als Direktkandidat der NPD (vielleicht dachte er es stünde für Naschzeug- und Pralinen-Detaillisten und NS für Nasch- und Süßwaren) im Wahlkreis Solingen/Remscheid/Wuppertal II und erzielte 1,5%. Laut WAZ beteuert der Mann, so einiges und gab unter anderem folgendes Statement ab: „Die ganze Sache tut mir heute leid.“ – Klar, bei der schlechten Publicity... aber ist ja auch eine halbe Ewigkeit her. 2009. Das sind ganze zwei Jahre – ein Sechstel so lang wie das Tausendjährige Reich dauerte, also in Nazi-Jahren: 166 Jahre und 8 Monate.

Nun beginnt natürlich wieder die üblichen Hexenjagd „linker Chaoten“ auf den armen Nazi mit seinem deutschen Süßkram komplett mit einwandfreiem Ariernachweis. Seit 5.45Uhr wird jetzt zurück genascht. Hartmann hielt dem Kommunistenpack schlagfertig entgegen: „Die sollen mal lieber arbeiten gehen.“ Schneeschippen? Ach, nee... das war nicht die NPD, sondern die FDP – das verwechsel ich ständig.

Ferner hat er Klage wegen Geschäftsschädigung eingereicht, denn: „Wir sind auf vier Weihnachtsmärkten vertreten. Eine derartige Kampagne gibt es nur in Bochum. Das lassen wir uns nicht gefallen!“ Aber wirklich! Diese Bochumer! Wie die mit ihren Nazis umgehen ist wirklich diskriminierend – ein Skandal, dass so etwas in Deutschland wieder möglich ist. Notfalls wird Hartmann mit Kalorienbomben, die süß wie Zucker, zäh wie Karamell und hart wie Krokant sind, gegen die Roten vorgehen und sich zeitgleich neuen Verkaufsraum im Osten sichern. Während die Endlösung der Bonbon-Frage noch gesucht und vielleicht auch gefunden wird und sich der Bochumer Weihnachtsmarkt in Hartmanns Stalingrad verwandelt, habe ich mal ein paar Statements von zuständigen V-Leuten (V steht hier für Verkostung) eingeholt:

„De Sachen vom Hartmann sin’ imma jud süss.“ (Veit H., Regisseur)

„Nur das Bezahlen war umständlich – wenn der Händler die Hand auch immer so komisch angewinkelt an ’ner Schulter hat und das Wechselgeld mit hoch ausgestrecktem Arm übergibt.... aber die Bonbons sind super.“ (Heinz F., Politiker, SPD)

„Ich sach immer: Süßes macht frei!“ (Juliane Z., Moderatorin)

„Meine neue Doku trägt den Titel: ‚Hitlers Dauerlutscher – Süßigkeiten unterm Hakenkreuz’ und läuft an Neujahr im ZDF.“ (Guido K., Journalist)

Aber werfen wir doch mal selbst einen Blick auf das Sortiment. Da gibt es: Lakritzrunen (Bild, rechts), Dauerlutscher in Handgranatenform, Hitler Braunbären (Bild, Ganz Rechts!), Schokoladen-Nazis aus Vollmilchschokolade (die Milch wurde selbstverständlich pastörsrisiert), Josephs Klümpchenfüßchen, Bömb-skes, Röhmkugeln, Schläger Süßtafel, H&Hs, Holger Bratäpfel und Edle Tropfen in GudenuSS.

Also alles völlig harmlos. Wie kann man da noch glauben, dass ein Mann, dessen Frau wohl gemerkt Thailänderin ist und laut einigen Internetquellen Hannelore heißt, ein Nazi ist.

Apropos Internet (oder halt „Weltnetz“): Hartmann begrüßt jeden Besucher seiner Homepage „im Reich der gesunden "KRÄUTERBONBONS" und außergewöhnlichen Süßigkeiten“ und erklärt: „Mit dieser Homepage möchten wir uns Ihnen als "OSELLA" Team vorstellen und zeigen das hier Fachkräfte und Menschen am Werk sind die Spaß an der Arbeit und nur ein Ziel vor Augen haben, Sie als unseren Kunden auf den Volksfesten und unseren Standplätzen zufrieden zu stellen. Wir sind Produzent von handgemachten Bonbons und Dauerlutschern mit einer nicht zu übertreffenden Qualität, verkauft wird unsere Ware nur auf Kirmessen und TOP Weihnachtsmärkten in NRW. Unsere Geschäfte und unsere Ware erkennen Sie immer an unserem geschützten "OSELLA" Logo auf den Spitztüten und Sie werden überall die gleiche hochwertige Qualität vorfinden. Unser ganzer Stolz ist, dass wir altdeutsches in die moderne Zeit hinüber gerettet haben, denn das ist unsere Stärke und wir geben es an die nachfolgende Generation weiter.“

Lassen wir mal außen vor, dass Herr Hartmann wohl kein Freund des Kommas ist und „dass“ nicht mit SS schreibt, obwohl er dürfte, ja sogar müSSte, fällt dem geschulten Auge doch vor allem die Wortwahl auf: „Reich der gesunden ‚KRÄUTERBONBONS’“, „Spaß an der Arbeit“, „nur ein Ziel vor Augen“, „Volksfesten“, „nicht zu übertreffende Qualität“, „unser ganzer Stolz“, „altdeutsches in die moderne Zeit hinüber gerettet“, „unsere Stärke“. Aber es geht noch weiter:

„In diesem Jahr haben wir uns als Neuheit dazu entschlossen, erstmalig unsere Bonbon/Dauerlutscherproduktion auf dem Weihnachtsmarkt in Bochum ganztägig vorzuführen. Hierfür wurde ein 3,50 m großes, passgenaues Zwischenteil erstellt, was jetzt integriert ist und am 17.11.2011 starten wir in Bochum. 2012 werden wir dann auf einigen ausgesuchten Großveranstaltungen unsere neue Bonbonproduktion auf die Reise bringen und die Kunst unserer altdeutschen Produktion, dem interessierten Publikum vor Ort zeigen und erklären. [...] Sie finden uns wie immer Ecke Kortum Str./Husemannplatz und in diesem Jahr mit einer neuen Optik, verbunden mit der größten 19 Meter langen Aussuchmeile die je auf einem Weihnachtsmarkt präsentiert wurde - und einem Riesen Angebot an weihnachtlich gesunden Bonbons [...].

Wir bedanken uns an dieser Stelle für die freundliche und positive Berichterstattung in den Medien über unsere neue mobile Bonbonproduktion in Bochum, besonders bei Radio EN, allen ortsansässigen Zeitungen in Bochum und dem WDR für den gelungenen Filmbeitrag. Wir versüßen nicht nur ihr Leben, sondern möchten, dass auch Sie gesund ins neue Jahr kommen und wünsche allen unseren Kunden ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.“ Süß Heil? Nein, dann eben nicht... .

Superlative werden hier großgeschrieben (nicht selbstverständlich, obwohl „Superlative“ ein Substantiv ist): „mit der größten 19 Meter langen Aussuchmeile die je auf einem Weihnachtsmarkt präsentiert wurde“ – geschickt formuliert, denn eine größere Aussuchmeile wäre ja auch keine 19 Meter lange Aussuchmeile mehr. Wenn das der Albert Speer wüsste. Osella produziert also Bonbons wie im Deutschen Reich noch nie Bonbons produziert wurden.

Eine gar nicht komische Geschichte verbindet sich aber mit dem Standort des Verkaufsstands: Fritz Husemann, nach dem der Platz benannt wurde, starb am 15. April 1935 im Konzentrationslager Papenburg-Esterwegen an Verletzungen, die ihm die Wachen in den zwei Tagen seit seiner Deportierung beigebracht hatten (Quelle: offizielle Internetpräsenz der Stadt Bochum). Er war Mitglied des Reichstages und ein überzeugter und offenkundig unbeugsamer Gegner der Nationalsozialisten. Und auch mit dem Namen Kortum verbindet die Stadt Bochum einen Teil ihrer unrühmlicheren Geschichte. Das nach dem Dichter benannte Kaufhaus hieß bis in die 1930er noch Alsberg und gehörte den Gebrüdern Alsberg. Das Kaufhaus wurde zwangsarisiert und man deportierte die jüdischen Betreiber.

Zurück zu Hartmanns Homepage:

Was versteht man unter „ausgesuchten Großveranstaltungen“? Vielleicht Sommerfeste der NPD? So eines wie Hartmann im Juni auf dem Osella Firmengelände ermöglichte? Zitat aus dem WAZ-Artikel: „Hartmann bestätigte der WAZ, dass die NPD im Juni ihr Sommerfest bei „Osella“ gefeiert hat. ‚Ich habe das Grundstück vermietet. Das waren sehr nette Leute.’“ Ja, nett sind sie – solange man die „richtige“ Abstammung hat.

Auch die Danksagung bei den Medien hat anders als die Bonbons einen üblen Beigeschmack. Klingt ganz so als wäre hier übermäßig positiv, nicht sonderlich kritisch berichtet worden? Muss man hier Süßigkeiten-Propaganda wittern? Oder hat Hartmann eine etwas selektive Wahrnehmung? Wie ich zu dieser Annahme komme, wird sich gleich zeigen:

Klickt man nun auf der Sidebar auf „Historie und Standplätze“, erscheint folgender Text:


Bis zum Herbst eines jeden Jahres bleibt unsere Firma geschlossen und wir starten dann in die Saison.“

Hat was von Mogwais – „Nicht nach Mitternacht füttern“. Bis zum Herbst? Von wann an? 8. Mai?

„Da sich im Moment zu viele ungebetene Neider, Konkurrenz und andere für meine Historie interessieren habe ich sie bis auf weiteres deaktiviert.“

Er hat seine Historie deaktiviert? Ist die Autobiographie „Mein Mampf“ also vergriffen? Warum denken Menschen, die im weitesten Sinne dem rechten, politischen Spektrum angehören, immer jeder, der sie kritisiere, sei neidisch? Ist aber so natürlich viel einfacher, denn da muss man sich nicht mit so unangenehmen Themen rumschlagen und die eigenen Handlungen kritisch hinterfragen. Aber es kommt noch besser:

„15.12.2011.......wie doch Hetze und falsche Anschuldigungen nach hinten los gehen können, nach dem Artikel in der WAZ war unser Geschäft heute mittag schon von vielen Menschen besucht die extra weiter gefahren sind und sich sofort auf den Weg gemacht haben um uns positiv zu unterstützen, ich sage herzlichen Dank an alle.“

Ja, die WAZ hat regelrecht die Werbetrommel für Hartmann gerührt und sofort machten sich die Massen auf und man organisierte einen kleinen Fackelmarsch auf Dr.-Ruer-Platz. Noch so ein Ort mit tragischer Vergangenheit... aber, dass „Hetze und falsche Anschuldigungen nach hinten los gehen können“ weiß ja niemand besser als die NPD, denn wenn die in irgendetwas Profis sind, dann doch in Hetze und falschen Anschuldigungen und in den meisten Fällen geht die gewaltig nach hinten los. Wie war das noch mit der Todesstrafe für Kinderschänder? Die forderte die NPD schon öfters. Blöd nur, wenn man Pädophile in den eigenen Reihen hat: NPD-Kreistagsmitglied Dominique Oster wurde im Januar letzten Jahres verhaftet, weil er die vierjährige Tochter seiner Lebensgefährtin vergewaltigt haben soll und ähnlich wie auch Matthias Paul (Verfahren gegen eine Auflage von 1000€ eingestellt) und Manuel Heine Kinderpornographie auf dem Computer hatte.

Und was bläst Hartmann von seinem Computer aus in den Äther? Noch mehr interessante Äußerungen, bei denen sich jedem Deutschlehrer die Zehennägel aufrollen:

„17.12.2011........ heute haben wir mit Hilfe der Polizei den Mann gefasst, der für die Kampagne gegen uns mitverantwortlich ist, er ist polizeilich bekannt, was ja auch zu erwarten war.

Eine zivil und strafrechtliche Anzeige ist bereits erstattet.“

Wer ist wir? Bonbon-Man und Dauerlutscher-Boy das Osella-eigene, altdeutsche Superheldenteam? Denn die Polizei hat ja lediglich bei der Festnahme geholfen, folglich muss Hartmann den infamen Rufmörder wohl persönlich mit aller Härte verfolgt und zur Strecke gebracht haben. Der linke Chaot befindet sich jetzt wohl in Schutzhaft.

Eine Kampagne? Es ist eine Kampagne, wenn man über die politischen Aktivitäten des GeschäftsFÜHRERs aufklärt? Offenbar hat es dem Geschäft wohl keinen Abbruch getan und sein wir mal ehrlich: Ich bekomme schon Probleme wegen der Geschäftsgebaren vieler Unternehmen und um die wenigsten davon mache ich einen so konsequenten Bogen, wie ich es gerne würde. Wenn ich mir jetzt noch Gedanken um die politische Position der FÜHRUNGSetage mache, kann ich gar nichts mehr kaufen.

Sollte Herr Hartmann wegen einiger Scherze in dieser Glosse nun auch auf die Barrikaden gehen und das juristische Sturmgewehr auspacken wollen, müsste ich allerdings davon ausgehen, dass er zum Lachen in den Luftschutzbunker geht. Es läge mir fern, irgendwem die braunen Süßwaren madig zu machen, aber Hinterfragen muss erlaubt sein und Scherzen sowieso!

Falls man mal persönlich bei Osella vorbeischauen will, gibt es auf der Homepage auch eine „Wegbeschreibung“:

Hätte der „Führer“ seinen Truppen so eine Wegbeschreibung für den Russlandfeldzug gegeben, die würden heute noch durch Portugal irren.

So sehr man Hartmann vielleicht auch glauben möchte, dass er der NPD blond und blauäugig auf den Leim gegangen ist, so gibt es noch mehr Formulierungen auf seiner Homepage, die einen nachdenklich stimmen:

„Unsere altdeutsche CACHOU - ANIS LAKRITZ Bonbonproduktion“ (Ein Anagram von „Anis“ ist „Nasi“ – also „Nazi“ für Leute mit Rechtschreibschwäche), „...erklären wie diese altdeutsche Produktion und der Name CACHOU in unser Land gekommen sind.“, „Die Deutschen mochten das Bonbon und haben die Produktion aufgegriffen, verbessert und weiter entwickelt.“, „diese halbautomatische Maschine entwickelt, konstruiert und gebaut“ (halbautomatische Maschine...soso), „Unsere Produktion ist komplett aus Edelstahl gefertigt, jeder Eimer, Regale, Tische, Schneidemesser, Abdeckungen usw. einfach alles und sie ist so einzigartig in Deutschland“ (bester Krupp-Stahl vermutlich), „...wenn sie ORIGINAL und altdeutsch sein sollen“, „...mit einer gewaltigen Power den Kessel an vier Stellen punktgenau treffen...“, „altdeutschen Figurendauerlutscher“, „...mit einem Glas Deutschen Hefesaft...“, „Mann muss ja der Deutschen Wirtschaft aus dem Tief heraus kommen helfen.......“ (ja, dann bau Autobahnen und keine Bonbonstände) usw. -

Aber wir wollen fair bleiben, denn ab und an klingen bei Herrn Hartmann auch ganz andere Töne an: „...wir produzieren sie nur bei Bedarf und immer frisch.“ Das klingt ja fast wie... ja, wie Planwirtschaft! „...und es werden hier alle anderen Farben dazu gekocht die zu einer schönen bunten Mischung gehören.“ Wie jetzt? Multi-Kulti-Bonbon-Mischungen? Das ist jetzt irgendwie desillusionierend... ich dachte, da kommen nur Bonbons in die Tüte, die blond und blauäugig sind.

Wer mehr erfahren will über Bonbons, Lutscher und altdeutsche Rechtschreibfehler, geht am besten einfach auf: http://www.osella.de/

Wer jetzt aber denkt, Hartmann sei ein rhetorischer Tiefflieger kennt Andreas Kuchajda noch nicht, seines Zeichen BO-Marketing-Chef, der teilte der WAZ folgende Stilblüte mit: „Wir stehen für Weltoffenheit und Toleranz, gegen rechten oder linken Extremismus. Dazu passt keine Nähe zur NPD.“ Wie kann man bitte für Toleranz gegen rechten oder linken Extremismus stehen? Das ist dann wirklich typisch deutsch: Wir sind tolerant gegenüber jedem, der keine Meinung hat, die uns nicht passt! Er sagt selbst Hartmann habe sich „formell nichts [...] zu Schulden kommen lassen.“

Ist das jetzt nur mein Eindruck oder benimmt sich hier die Stadt Bochum mehr wie Nazis als der vermeintliche Nazi? Wenn die (einstige) Mitgliedschaft in einer Partei darüber entscheidet, ob jemand irgendwo seine Waren verkaufen darf, kommt man mal wieder nicht umhin festzustellen, dass dieses Land so undemokratisch ist wie seit 1945 nicht mehr. Auch Menschen mit Nähe zur NPD haben ein Recht(s) darauf Süßwaren zu verkaufen, solange diese nicht – wie oben natürlich völlig scherzhaft behauptet – ideologisch eingefärbt wären. Letztlich liegt es beim Kunden, ob er beim Bonbon-Nazi kauft oder nicht. Ob dann allerdings die Süßigkeiten oder das schlechte Gewissen für Bauchschmerzen sorgen, lässt sich freilich nicht beantworten.

Die Kommentare unter dem WAZ-Artikel auf deren Homepage sind mit zwei Ausnahmen ähnlich undifferenziert wie das Parteiprogramm der NPD. Die einen setzen Scheuklappen auf, die anderen reagieren mit dem selben populistischen Gebaren wie Kuchajda.

Was bleibt also am Ende neben blöden Witzen und einer Menge Rechtschreibfehlern? Vor allem Leute, die Tatsachen verleugnen oder mehr um ihre weiße Weste besorgt sind als um Bonbons. Guten Appetit, frohe Weihnachten und Heil Hartmann!

Warum ein neuer Blog?

Tja, irgendwie stehe ich bei allen Team-Projekten derzeit mal wieder alleine da. "Omega" ist natürlich weiter in Arbeit, aber beim Film-Blog haben mich all jene, die mitarbeiten wollten, leider damit allein gelassen und derzeit fehlt mir irgendwie die rechte Muße dafür zu arbeiten, denn die Recherche fürs Buch nimmt schon einige Zeit in Anspruch. Da ich aber zumindest ab und an mal ganz gerne humoristische Texte schreibe, sollte zumindest dafür Raum sein.